Auftakt zum GP Tell
2001
Albasini und Ruckstuhl in Lauerposition
DE. Der GP Tell wurde am Mittwochabend
mit einem Rundstreckenrennen über 65.8 km in Schenkon am Sempachersee
lanciert. Erster Leader ist der 21jährige Italiener Cristian Tosoni,
der sich im Spurt gegen den 18fachen Saisonsieger Yaroslav Popovich
durchsetzte. Die Schweizer sind mit Michael Albasini und David
Ruckstuhl knapp dahinter in Lauerposition.
In der ersten Rennhälfte war die Etappe durch
einen längeren Fluchtversuch von Roman Burkard (Cham) und dem
Dänen Thomas Oredsson geprägt, dank welchem sich Nationalmannschafts-Mitglied
Burkard als erster Bergpreis-Leader einkleiden lassen durfte.
Die sieben mal zu absolvierende Runde mit Bergpreiswertung
am Büel war nicht zu unterschätzen, betrug die Gesamthöhendifferenz
doch beachtliche 1638 Meter. Diese Tatsache sorgte 3 Runden vor
Schluss für eine entscheidende Zäsur, als sich eine hochkarätige
10köpfige Spitzengruppe absetzten konnte. Mit dabei waren unter
anderem der Weltcup-Leader Yaroslav Popovych, Vorjahressieger
Jurgen van Goolen aus Belgien sowie erfreulicherweise die beiden
Schweizer David Ruckstuhl (Pfaffnau) und Michael Albasini (Lanterswil).
Nach verschiedenen Attacken setzte sich anfangs der Schlussrunde
der Italiener Tosoni mit dem Ukrainer Popovych leicht ab, wobei
sich der Italiener auf der Zielgeraden klar durchsetzte. Mit nur
drei Sekunden Rückstand erreichten die Verfolger mit Michael Albasini
(4.) und David Ruckstuhl (7.) die Ziellinie. Ruckstuhl strahlte
nach Zieleinlauf einige Zuversicht für die Königsetappe von übermorgen
aus, hielt er doch am Berg wie er sagte "locker mit den besten"
mit. 42 Sekunden nach dem Sieger folgte eine kleinere Verfolgergruppe,
weitere zehn Sekunden später kam das Hauptfeld ins Ziel.
Viel Beachtung genoss in Schenkon die Jordanische
Nationalmannschaft, welche ihren ersten Renneinsatz in Europa
seit 15 Jahren bestritt. Die Jordanier hatten einiges Pech zu
beklagen vor der Etappe: Auf dem Flug in die Schweiz gingen ihnen
3 Rennräder verloren, kurzfristig konnten die GP Tell Organisatoren
Ersatzmaschinen organisieren. Zudem stürzte einer ihrer Fahrer
vor dem Rennen beim Einfahren schwer, und musste zur Untersuchung
ins Krankenhaus eingeliefert werden. Nichtsdestotrotz kämpften
sich die verbliebenen Kollegen ins Ziel, wenngleich mit riesigem
Rückstand von rund 30 Minuten. Obwohl dies streng gemäss Reglement
bereits das vorzeitige Aus infolge Verpassens des Kontrollschlusses
bedeuten würde, entschied die Rennleitung zusammen mit der Jury,
den Jordanier in der morgigen Etappe nochmals eine Startgelegenheit
zu geben.
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