Markus Joho neuer Leader
Aargauer Tag an der 2. Etappe
DE. Nach der letztjährigen Etappenankunft
des GP Tell in Zofingen war das Zentralschweizer Radrennen gestern
erneut im Aargau zu Gast. Etappenziel war Oberentfelden, wo in
jeder Hinsicht ein Aargauer Tag gefeiert werden konnte. Der 22jährige
Freiämter Markus Joho (Waltenschwil) durfte sich nach einer eindücklichen
Darbietung im Finale als neuer Leader ausrufen lassen. Wie schon
am Vortag in Schenkon setzte sich im Kampf um den Etappensieg
wieder ein Italiener durch.
Von Schenkon startend stand schon nach knapp
20 Rennkilometern die Passage des Bodenberg an, ein Hindernis
mit welchem am kommenden Wochenende auch zahlreiche Duathleten
anlässlich des Powerman Zofingen zu kämpfen haben werden. An vorderster
Front zeigte sich hier bereits David Ruckstuhl, welcher sich in
der Bergpreiswertung einen Punkt gutschreiben lassen durfte.
Kurz vor Roggliswil war dann wieder von Ruckstuhl
die Rede: Der Pfaffnauer lancierte kurz vor seiner Wohngemeinde
einen Solovorstoss. "Keiner kennt diese Gegend besser" so die
Worte des Radio-Tour Speakers zur Attacke Ruckstuhls. Ruckstuhls
Absicht war jedoch nicht die Inszenierung einer längeren Flucht.
Vielmehr wollte sich das hoffnungsvolle Jungtalent den in seiner
Heimat zahlreich an den Strassenrand gepilgerten Radsportfans
zeigen. Nach der Ortsdurchfahrt liess sich Ruckstuhl dann wieder
vom Felde einholen.
Nach einem kurzen Abstecher auf Solothurner
Kantonsgebiet kam der GP Tell Tross zurück in den Aargau. Eine
geschlossene Barriere sorgte bei der Ortsdurchfahrt in Zofingen
vorübergehend für einige Aufregung im Begleittross. Glücklicherweise
mussten dann nur kurz einige Begleitwagen stoppen, die Rennfahrer
dagegen konnten ungehindert passieren. Via Mühlethal gings nach
Oberentfelden, wo die Fahrer zwei Zusatzrunden über den Böhler
zu absolvieren hatten.
In der Anfahrt zum Böhler setzte sich dann
eine 10 köpfige Spitzengruppe ab, die erstaunlich gut harmonierte.
Mit dabei erfreulicherweise die Schweizer Zoss und Joho. Die meistbeachteten
Favoriten fürs Gesamtklassement lagen jedoch hinten. In der Schlussrunde
war es dann der Freiämter Markus Joho, Mitglied des VC Gippingen,
der resolut angriff und seine Gruppe stehen liess. Nur noch ein
Fahrer schaffte es, zu dem Schweizer aufzuschliessen: Manuel Quinzato
aus Italien, seines Zeichens frischgebackener Europameister im
Zeitfahren. Und davon erteilte er seinem Begleiter Joho auf der
langen Zielgeraden gleich eine Kostprobe: In einem sehr früh lancierten
Antritt liess Quinzato dem Aargauer keine Chance.
Traurig war Joho über diese Tatsache im Ziel
keineswegs. Da übrigen Favoriten im Feld mit weit über einer Minute
Rückstand ins Ziel kamen, durfte sich Joho als neuer Gesamtleader
feiern lassen. Zudem erbte er das Bergpreistricot von Teamkollege
Roman Burkard und auch das Tricot des besten Schweizers. Da Joho
in der morgigen Etappe jedoch nicht drei Tricots gleichzeitig
tragen kann, wird diese Ehre dem zweitplatzierten Schweizer, dem
Pfaffnauer David Ruckstuhl zukommen. Ruckstuhl schlug sich erneut
bravourös und liegt weiterhin auf dem siebten Gesamtrang.
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