Königsetappe des
GP Tell 2001
David Ruckstuhl auf Podestkurs
DE. Die Königsetappe des GP Tell von
Oberentfelden nach Sörenberg führte zu einem Umsturz
im Gesamtklassement. Etappensieger und neuer Gesamtleader wurde
der 22jährige Schwede Emil Arnell. Bravourös schlug
sich David Ruckstuhl aus Pfaffnau, der sich als Etappendritter
klassierte und gleichzeitig auf den dritten Gesamtrang vorrückte.
Als Haupthindernis hatten die Fahrer den Glaubenbergpass
zu bezwingen. Hier hatten die Favoriten um den Gesamtsieg erstmals
ihre Karten aufzudecken. Bereits hier sorgte Ruckstuhl - dessen
Rennrad für die Königsetappe mit besonders leichten
Spezialrädern bestückt wurden - für ein hohes Tempo
am Berg. Mitzuhalten vermochten bald nur noch 8 Fahrer, darunter
der aktuelle Weltcup-Leader Popovych und Tell-Vorjahressieger
Jurgen van Goolen.
Obwohl an den Ufern des Vierwaldstättersees
noch die Sonne schien, war es oben auf dem 1543 Meter hohen Glaubenbergpass
- dem Dach des diesjährigen GP Tell - nebelverhangen und
nur acht Grad kühl. Dies bewog zahlreiche Teams, ihre Betreuer
auch auf der Passhöhe zu positionieren und ihren Fahrern
warme Kleidung für die Talfahrt abzugeben. Bevor es jedoch
in den Schlussanstieg nach Sörenberg ging, standen im Entlebuch
noch die Steigung zur Rengg und Doppleschwand an, welche für
eine weitere Selektion sorgten.
In der Schusssteigung nach Sörenberg war
es dann der Schwede Emil Arnell, der sich von den verbliebenen
Spitzenfahrern abzusetzen vermochte. Der 22jährige Arnell
- der seit 3 Jahren in Italien lebt - landete einen Solosieg und
wurde damit neuer Gesamtleader des GP Tell. Der Ukrainer Yaroslav
Popowych, welcher Ruckstuhl in der Bergpreis-Wertung stets die
Höchstpunktzahl wegschnappte, liegt nun mit 20 Sekunden Rückstand
an zweiter Position, Ruckstuhl als bester Schweizer liegt auf
Rang 3 mit 31 Sekunden Rückstand.
Damit ist die Ausgangslange für das Zeitfahren
in Steinhausen äusserst spannend. Ruckstuhl ist optimistisch:
"Wenn ich morgen nochmals so gute Beine habe wie heute, dann liegt
auch ein Super-Zeitfahren drin." so Ruckstuhls Prognose nach der
Königs-Etappe. Ruckstuhls Chancen auf eine nochmalige Verbesserung
im Gesamtklassement sind durchaus intakt, zumal der in Führung
liegende Schwede Arnell als eher mässiger Zeitfahrer gilt.
Völlig eingebrochen ist der bisherige
Leader Markus Joho vom Schweizer Nationalteam. Möglicherweise
musste Joho für seinen Effort vom Vortag büssen, wurde
er doch schon in der ersten Steigung am Glaubenbergpass nach hinten
durchgereicht. Der Freiämter erreichte das Ziel in Sörenberg
als letztklassierter der Etappe mit über einer halben Stunde
Rückstand auf die Spitzenfahrer.
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