GP Tell 2001

Schlussetappe über den Bürgenstock
Güttinger sorgt für Schweizer Etappensieg

DE. Die bei misslichen Witterungsbedingungen ausgetragene Schlussetappe des 29. GP Tell von Steinhausen nach Stans ergab an der Spitze des Gesamtklassementes keine Rangverschiebungen mehr. Der 22jährige Schwede Emil Arnell - welcher das gelbe Leadertricot seit der Königsetappe nach Sörenberg trug - hat die Führung erfolgreich verteidigt. Der bestklassierte Schweizer David Ruckstuhl aus Pfaffnau vermochte zwar auf die beiden unmittelbar vor ihm liegenden Fahrer teils über eine Minute gutzumachen, trotzdem verblieb er am Ende auf dem guten fünften Schlussrang.

Im Kampf um den Etappensieg schwang der Schweizer Sandro Güttinger obenaus. Güttinger war zusammen mit ursprünglich 9 weiteren Fluchtgefährden bereits wenige Kilometer nach dem Start in der Steigung nach Ägeri ausgerissen. Da keiner der Ausgerissenen im Gesamtklassement vorne dabei war, liess man im Felde die Ausgerissenen gewähren. Der Maximalvorsprung der Spitzengruppe ging aber nie über dreieinhalb Minuten hinaus.

Nach einer ersten Zielpassage in Stans hatten die Fahrer noch den als Kategorie-1 Bergpreis eingestuften Bürgenstock zu bewingen. Am Kulminationspunkt auf 900 Meter über Meer herrschte dichter Nebel. Im Finale konterte Güttinger erfolgreich einen Antritt des Ukrainers Gryschenko und setzte sich in einem langgezogenen Spurt gegen die drei verbleibenden Konkurrenten durch.

Der Schwede Emil Arnell sorgte mit seinem Erfolg für den ersten Schwedischen Gesamtsieg in der bald 30jährigen Geschichte des GP Tell. Obwohl er selbst nach der Königsetappe noch skeptisch war, hat er das gelbe Leadertricot mit Erfolg bis nach Stans verteidigt. "Ich bin gestern mein bestes Zeitfahren gefahren" so Arnell über seinen hervorragendenden 9. Rang im Einzelzeitfahren. Möglicherweise hat ihm das Leadertricot auch die berühmten Flügel verliehen. Arnell lebt seit drei Jahren in Piacenza (Italien) fährt für das italienische Team Italfine. Bereits morgen Montag soll er jedoch voraussichtlich einen Profivertrag mit dem Dänischen Team CSC-Tiscali unterschreiben.

Nach seinem leichten Rückfall im gestrigen Zeitfahren schlug sich Ruckstuhl heute wieder hervorragend. Ruckstuhl machte in der Zusatzrunde in der Steigung zum Bürgenstock nochmals einige Zeit gut: Immerhin nahm er seinem direkten Konkurrenten Tosoni über eine Minute ab, leider jedoch zuwenig, um sich rangmässig noch zu verbessern. Auch das Tricot des besten Schweizers verteidigte Ruckstuhl bis ins Ziel nach Stans. Zweifelsohne darf David Ruckstuhl am diesjährigen Tell mit seiner Darbietung zufrieden sein. Und für nächste Saison hat sich der Bergfahrer aus Pfaffnau bereits vorgenommen, sein Training auf der Fläche zu verstärken.