Ein Bilderbuch-Auftakt im Emmental
DE. Bei optimalen
äusseren Bedingungen wurde am Mittwochabend in Huttwil (BE)
die Jubiläumsausgabe des 30. Grand Prix Tell lanciert. Auf
einem coupierten, fünfmal zu absolvierenden Rundkurs gingen
insgesamt 106 U23-Fahrer aus 15 Nationen an den Start. Der 22jährige
Italiener Fabio Borghesi sicherte sich dabei den ersten Etappensieg,
knapp vor dem Schweizer David Loosli.
Der Berner David Loosli
hatte zum Tell-Auftakt in seinem Heimatkanton alles versucht -
gelungen war im letztendlich fast alles. Zuerst erwischte Loosli
den vorentscheidenden Abgang einer ursprünglich 7köpfigen
Spitzengruppe. Als sich die Gruppe in der vorletzten Runde auf
vier Fahrer verkleinert hatte, unternahm Loosli kurz vor der letzten
Zielpassage ein Solovorstoss. Allerdings wurde der 22jährige
Berner jedoch wenige Kilometer später wieder gestellt.
Es kam somit zum Spurt
der vier Spitzenfahrer. Der Italiener Borghesi überlistete
seine Gegner mit einem früh von der Spitze weg lancierten
Antritt. David Loosli klassierte sich auf Rang 2: "Ich hab
mich im Schlussspurt voll auf die beiden schwedischen Fahrer konzentriert,
da sie zahlenmässig überlegen waren" kommentierte
Loosli nach Zieleinlauf seine Taktik im Schlussspurt. Zufrieden
mit seiner Leistung war Loosli trotzdem, denn seine Ausgangslage
für die nächsten Tage ist damit optimal. Auch die überraschend
zahlreich aufmarschierten Zuschauer verwöhnten den Berner
bei der Einkleidung ins Tricot des besten Schweizers mit einem
tosenden Applaus.
Der 22jährige
Fabio Borghesi durfte damit in Huttwil seinen 5. Saisonsieg feiern.
Obwohl er in diesem Jahr bereits eine Etappe am "Baby-Giro"
für U26-Fahrer gewonnen hatte, stand der aus Perugia stammende
Fahrer am GP Tell zum ersten Mal überhaupt im italienischen
Nationalteam im Einsatz. Er war denn auch überglücklich
über seinen Erfolg. Viel Hoffnungen auf einen Spitzenplatz
am GP Tell macht er sich aber nicht: "Die höheren Berge
liegen mir nicht."
Hinter dem Spitzenquartett
folgte mit 20 Sekunden Rückstand der Europameister Michael
Albasini, welcher auf den letzten Kilometern noch aus dem Verfolgerfeld
davongefahren war. Mitfavorit Gregory Rast kam am ersten Tag nicht
richtig auf Touren und liegt mit 31 Sekunden Rückstand auf
Rang 12.
Die Ausgangslage am
Jubiläums GP Tell ist offener denn je, nicht zuletzt durch
die kurzfristige Absage der Equipe "Ghia". In diesem
Team wären diverse Spitzenfahrer aus dem Osten - darunter
der U23-Weltranglisten-Erste Mikhail Timochine - für eine
Teilnahme am GP Tell vorgesehen gewesen. Ein Lizenzproblem mit
dem italienischen Verband verhinderte die Teilnahme von Giancarlo
Ghillionis Equipe in letzter Sekunde.
|
