11.08.03 / Opp - Die Verantwortlichen des Zentralschweizer
Nachwuchs-Radklassikers GP Tell haben bei der Organisation der
diesjährigen Austragung "den letzten Kilometer"
erreicht. Das Konzept, Start- und Ziel der Etappen möglichst
am gleichen Ort, wurde auch dieses Jahr konsequent weiter verfolgt.
Zu schaffen macht den Organisatoren die Terminkollision mit einem
anderen Weltcuprennen in Österreich.
Moritz Lichtsteiner, Tourdirektor des GP Tell 2003 zeigt sich
zuversichtlich. "Wir haben, organisatorisch gehen, die Flamme
Rouge passiert, und befinden uns auf dem letzten Kilometer. Was
jetzt noch kommt sind der Feinschliff und Details!"
Der GP Tell 2003 weist zum ersten Male seit seiner Neulancierung
durch das Luzerner Hinterländer Duo Lichtsteiner und Guido
Graf, wieder den Status als U23-Weltcuprennen aus. "Unser
grosses Engagement für den Radsportnachwuchs und das Herzblut
aller beteiligten Funktionäre haben sich ausgezahlt",
schwärmt Guido Graf. Mit ihrem eingeschlagenen Weg, Start
und Ziel der Etappen möglichst in den gleichen Ort zu legen,
haben die Tell-Organisatoren nachhaltige Änderungen in verschiedener
Hinsicht erzielt. Die Etappenveranstalter haben quasi einen Tag
lang die Möglichkeit, einen Event in ihrem Ort zu veranstalten
und können dadurch Sponsoren eine interessantere Plattform
bieten. Hinsichtlich Logistik und Infrastruktur werden der personelle
und materielle Aufwand klar beschränkt. Es können Kosten
eingespart werden.
Im Hinblick darauf, dass die WM ab 2005 bereits nach Mitte September
stattfinden wird, mussten die Verantwortlichen des GP Tell auf
Geheiss der internationalen Radsportverbandes UCI nach einem neuen
Termin sondieren. Mit den letzten Augusttagen wurde ein attraktives
Datum gefunden. "Leider war aber die Koordination durch die
UCI bei dieser Terminverschiebung nicht optimal", äussert
sich Moritz Lichtsteiner kritisch. Die Organisatoren der ebenfalls
zum U23-Weltcup zählenden Rundfahrt Linz-Passau-Budweis beharrten
auf ihrem traditionellen Termin Ende August. So finden nun ausgerechnet
am gleichen Datum zwei attraktive internationale Mehretappen-Rennen
für Espoirs statt. Diese Terminkollision dürfte wahrscheinlich
auch die Zusammensetzung der teilnehmenden Nationen negativ beeinflussen.
Trotzdem sind Graf und Lichtsteiner erfreut darüber, dass
auch 2003 wieder ein attraktives Fahrerfeld präsentiert werden
kann. Guido Graf: "Wir sind stolz darauf, dass wir uns in
den vergangenen Jahren bei den Radsportverbänden und den
Teams einen guten Namen geschaffen haben. Wir bürgen für
eine gute Organisation und nicht zuletzt für ein lukratives
Rennen zugunsten der Athleten."
Die beiden Verantwortlichen tun sich aber schwer damit, Namen
für die Favoritenposition zu nennen. Fünf Fahrer aus
den Top-20 der diesjährigen UCI-Rangliste sind zwar bis jetzt
gemeldet, Änderungen an der Startliste bis kurz vor dem Start
gehören aber zur Tagesordnung. Bei der Mehrzahl der für
den Weltcup zählenden Rennen handelt es sich um Eintagesveranstaltungen.
Dazu gibt es verschiedene Nationen, die ihre Equipen erst auf
die WM hin bilden oder überhaupt nicht am Weltcup teilnehmen
(Beispiel Spanien). Die UCI-Rangliste ist deshalb mit grosser
Vorsicht zu geniessen. Es ist mit Spannung zu erwarten, welcher
Fahrer die vielfältigen Ansprüche der Etappen (Schwere
Rundkurse, Bergetappen, Zeitfahren, schnelle Sprintetappen) am
besten meistern wird. Dies könnten der Slowene Toma
Nose, der Usbeke Sergey Lagutin, der Däne Brian Vandborg,
der kleine italienische Bergspezialist Domenico Puzzovivo oder
einer der sehr starken und ambitionierten russischen Fahrer sein.
Vielleicht kann sich auch einer der Schweizer Nachwuchs-Cracks
in Szene setzen. Aufmerksam auf sich gemacht haben in dieser Saison
der für den RMV Elgg startende Thurgauer Andreas Dietziker,
der Seeländer Roman Gugger oder der in italienischen Diensten
stehende Zürcher Oliver Zaugg.
Eines steht schon jetzt fest: Ein sportlich spannender und äusserst
anspruchsvoller GP Tell erwartet die Schweizer Radsportfans.
GP Tell 2003 - Auf einen Blick
Mittwoch, 27. August
- 1. Etappe:
Niedererlinsbach SO, Rundstrecke
- 8 Runden à 10.0 Km, 80.0 Km, 1368 Höhenmeter; Start:
17.00 Uhr - Zielankunft: 19.00 Uhr (ca.)
Donnerstag, 28. August
- 2. Etapppe:
Emmetten - Emmetten, 123.7 Km, 1473 Höhenmeter; Start: 13.55
Uhr - Zielankunft: 17.00 Uhr (ca.)
Freitag, 29. August
- 3. Etappe:
Muotathal - Muotathal, 122.2 Km, 2568 Höhenmeter (Königsetappe
mit Ibergeregg, Sattelegg und Pragelpass); Start: 13.15 Uhr -
Zielankunft: 16.40 Uhr (ca.)
Samstag, 30. August
- 4. Etappe, 1. Teilabschnitt:
Muotathal - Zug, 74.8 Km, 341 Höhenmeter; Start: 09.30 Uhr
- Zielankunft: 11.10 Uhr (ca.)
Samstag, 30. August
- 4. Etappe, 2. Teilabschnitt:
Zug - Zug, 23.8 Km, 261 Höhenmeter (Einzelzeitfahren) ; Start
des 1. Fahrers: 14.45 Uhr - Zielankunft des letzten Fahrers: 17.15
Uhr (ca.)
Sonntag, 31. August
- 5. Etappe:
Zug - Beromünster, 145.1 Kilometer, 1728 Höhenmeter;
Start: 11.30 Uhr - Zielankunft: 15.00 Uhr (ca.)
TOTAL
569.6 Kilometer
7739 Höhenmeter
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