Gusev doppelt nach und holt sich das Leadertricot
DE. Die Nachmittagsetappe in Zug bestand
aus einem Einzelzeitfahren über 23.8 Kilometer mit Start-
und Ziel in Zug. Es kam zu einer Demonstration des Könnens
des Russen Vladimir Gusev, seines Zeichens Russischer Meister
im Zeitfahren der U23 und Bronzemedaillengewinner an der Europameisterschaft
in Athen. Der Russe war eine Klasse für sich und übernahm
nicht unerwartet die Gesamtführung im GP Tell 2003. Ein beherztes
Rennen lieferte der Schweizer Florian Stalder, der dank einem
sensationellen 2. Etappenrang in der Gesamtwertung auf Platz drei
vorrückte.
Auch im Zeitfahren vom Samstagnachmittag hatten
die Fahrer Wetterglück. Zwar regnete es über die Mittagszeit
noch in Strömen, klarte aber wieder auf , sodass die Fahrer
das Zeitfahren bei trockenen und sogar teils sonnigen Verhältnissen
absolvieren konnten. Dies war insbesondere auf dem mit vielen
Richtungsänderungen nervösen Rundkurs im Zugerland von
grossem Vorteil.
Nur gerade 24 Stunden nach seinem Erfolg in
der Königsetappe stand der Russe Vladimir Gusev erneut zuoberst
auf dem Podest. Damit beweist er, dass er der gegenwärtig
kompletteste Fahrer im Felde ist, der sowohl in den schwierigen
Steigungen wie auch im Zeitfahren das Mass aller Dinge darstellt.
Der Russe aus Novograd - der bezüglich einem möglichen
Übertritt zu den Profis beim Team Telekom im Gespräch
sei - wird wenige Tage nach dem GP Tell die Tour de l'Avenir in
Frankreich bestreiten.
Florian Stalder ist dank seinem ausgezeichneten
Zeitfahren nun auf Podiumskurs am GP Tell 2003. Dabei wäre
für den Nationalteam-Fahrer aus Zweisimmen (BE) noch mehr
dringelegen, lag er doch bei der Zwischenzeit in Knonau nur 18
Sekunden hinter Gusev. Grund für den grossen Zeitverlust
auf der zweiten Streckenhälfte: Stalder musste 5 Kilometer
vor dem Ziel infolge eines auf die Strasse rennenden Hundes eine
Vollbremsung machen. Bezüglich dem erwarteten Schlussrang
bleibt er jedoch zurückhaltend: "Noch ist nichts definitiv,
ich muss morgen in der schwierigen Etappe nach Beromünster
noch mit Attacken der Fahrer aus Kazachstan rechnen. Im übrigen
wäre auch ein vierter Gesamtrang ein Ergebnis mit dem ich
sehr zufrieden wäre" sagt Stalder nach dem Zieleinlauf.
Der Kasache Bazayev liegt gegenwärtig auf dem viertem Gesamtrang
nur sieben Sekunden hinter dem Schweizer.
Ein gutes Zeitfahren lieferte auch der bisherige
Leader Tomaz Nose aus Slowenien. Doch er verlor gegenüber
dem Russen Gusev eine Minute zu viel und liegt nun an zweiter
Positon der Gesamtwertung.
Vor dem Einzelzeitfahren des GP Tell fand auf
der gleichen Strecke die Schweizermeisterschaft der Hand-Biker
(Rollstuhlfahrer) statt. Es siegte der Aargauer Franz Nietlisbach
in einer Zeit von gut 48 Minuten. Damit war er rund eine Viertelstunde
langsamer als die schnellsten Rennfahrer des GP Tell, eine ganz
beachtliche Leistung des bekannten Behindertensportlers.
Fotos 4.2. Etappe
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