Holländischer Youngster siegt nach
Sturz
DE. In der 1. Etappe des GP Tell 2004 mit
Start und Ziel im Städtchen Sempach kam es bereits zu einem
Leaderwechsel. Der erst 19jährige Holländer Kai Reus
übernahm dank seinem Solosieg die Führung im Gesamtklassement.
Als Dritter klassierte sich Jonas Blum aus Jona und ist damit
bester Schweizer.
Kühles Regenwetter begleitete die Fahrer
auf den 152 Kilometer um den Sempacher See und auf der dreimal
zu absolvierenden coupierten Zusatzschlaufe via Hochdorf. Bereits
auf der ersten Runde um den Sempacher See setzten sich vier Fahrer
ab, welche erst nach ca. 100 Kilometer vom Felde wieder eingeholt
wurde. Diesem lange an der Rennspitze liegenden Quartett gehörten
Christian Hansen (DEN), Nicholas Sanderson (AUS), Jochen Uhrig
(GER) und der Tessiner David Vitoria (GS VC Mendrisio) an. In
der Region Hochdorf kam es dann zum grossen Zusammenschluss.
In der Schlussrunde setzten sich dann in der
Steigung nach Vogelsang drei Fahrer ab, welche in der Folge den
Sieg unter sich ausmachten. Mit dabei waren nebst dem Holländer
Reus - seines Zeichen Junioren-Weltmeister im vergangenen Jahr
in Hamilton (CND) - auch der Luxemburger Andy Schleck sowie der
erstaunliche Schweizer Jonas Blum (GS Saeco - Romer's). Insbesondere
der Holländer machte im Finale einen äusserst resoluten
Eindruck.
Dabei hatte es für den jungen Holländer
aus Amsterdam alles andere als gut begonnen. Bereits fünf
Kilometer nach dem Start war er zusammen mit dem Schweizer Marco
Jimenez in einen Sturz verwickelt. Jimenez musste zur Untersuchung
ins Spital eingeliefert werden (welches er gleichentags wieder
verlassen konnte), der Holländer konnte das Rennen auf dem
Ersatzrad fortsetzen. Die holländischen Teamfunktionäre
reagierten aber clever und reparierten bis zur nächsten Passage
das Originalrad von Reus, womit dieser den Rest des Rennens wieder
auf seinem bevorzugten Rennrad absolvieren konnte.
Nach dem Motto "Jetzt erst recht"
attackierte der Holländer im Finale gut 2 Kilometer vor dem
Ziel und liess seine beiden Begleiter souverän stehen. Bis
zum Zieleinlauf holte der Holländer noch 13 Sekunden Vorsprung
heraus, dank den 10 Sekunden Bonifikation ist er nun auch Träger
des gelben Leadertricots.
Keinen guten Tag erwischte Lokalmatador Laurent
Arn aus Dagmersellen. Er hatte eine gerissene Kette zu beklagen
und musste den Hauptteil des Rennens auf dem Ersatzrennrad absolvieren,
auf dem er sich gemäss eigenen Aussagen überhaupt nicht
wohl fühlte. Zu allem Übel hinzu erhielt er von der
Jury noch eine Busse aufgebrummt, infolge "unerlaubter Verpflegung
auf den ersten 50 Kilometern."
Text: Daniel Erismann
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