Frühe Flucht erfolgreich gekrönt
DE. Die dritte Etappe des GP Tell wurde
am Samstagnachmittag als Rundstreckenrennen mit Start und Ziel
in Pfaffnau ausgetragen. Dabei waren 10 Runden zu absolvieren,
was einer Renndistanz von 149 Kilometern entsprach. Gewonnen wurde
die Etappe vom 21jährigen Deutschen Nico Graf, der sich im
Spurt einer 11köpfigen Spitzengruppe durchsetzte. Im Gesamtklassement
blieb der Österreicher Markus Eibegger vorne.
Die 94 im Rennen verbliebenen Fahrer wurden
exakt um 13 Uhr von der italienischen Radsportlegende Francesco
Moser auf die 10 Runden geschickt. Die Organisatoren des VC Pfaffnau-Roggliswil
hatten sich aus Anlass des 80jährigen Vereinsjubiläums
um einen ganz prominenten Ehrenstarter für den GP Tell bemüht.
Schon in der ersten Runde kam es wie nicht
anders zu erwarten war zu den ersten Attacken. Nachdem sich ursprünglich
vier Fahrer abzusetzen vermochten, schlossen kurz darauf drei
weitere Fahrer u.a. der Lokalmatador Mathias Frank aus Roggliswil
zur Spitze auf. In der zweiten Runde erhielt die siebenköpfige
Spitzengruppe erneut Zuwachs und vergrösserte sich auf 13
Fahrer. Unter anderem war mit Bernhard Oberholzer vom Team Hadimec
ein weiterer Schweizer ganz vorne mit dabei. Der Rückstand
des Feldes wuchs aber nie über zwei Minuten an, sodass sich
die Zusammensetzung der Spitze stets leicht varierte.
Etwa bei Rennhälfte war es der Moldawier
Alexander Pliuschin vom Team Hörmann welcher nach vorne aufzuschliessen
vermochte. Pliuschin - derzeit neunter im Gesamtklassement - rechnete
sich bei einem erfolgreichen Fluchtunternehmung noch einige Chancen
auf eine Verbesserung im Gesamtklassement aus. Dies hatte zur
Folge, dass hinten im Feld mehr Tempo gemacht wurde, und der Vorsprung
der Spitzengruppe verkleinerte sich zusehends.
Bei der letzten Zielpassage betrug der
Vorsprung der Spitze nur noch 21 Sekunden. Es schien dass der
grosse Zusammenschluss mit dem Hauptfeld noch möglich sein
könnte. Doch es kam anders. Die Spitze konnte in der Schlussrunde
ihren Vorsprung wieder ausbauen. Im Spurt setzte sich der aus
dem Schwarzwald stammende Nico Graf, welcher seit der ersten Runde
vorne an der Rennspitze dabei war, durch. Für den in Villingen-Schwenningen
wohnhaften Deutschen im Thüringer Energie Team ist der Sieg
in Pfaffnau der zweite in dieser Saison. Lokalmatador Mathias
Frank erzielte zeitgleich den achten Rang und war damit bester
Schweizer des Tages. Obwohl er vor seinem Heimpublikum ein beherztes
Rennen zeigte, war das noch nicht 20 Jahre junge Nachwuchstalent
in den ersten Momenten nach dem Zieleinlauf sehr enttäuscht.
"Wir waren zwei Hörmann-Fahrer vorne in der Spitze und
hätten mehr aus dieser Situation machen müssen."
war Franks knapper Kommentar.
Text: Daniel Erismann
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