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GP Tell 2007

Das Teilnehmerfeld am GP Tell 2007: So exotisch wie noch nie!

Opp. Der Start unter dem neuem Label des UCI-Nationencups bringt es mit sich: So farbig wie in diesem Jahr hat sich das Teilnehmerfeld am GP Tell schon lange nicht mehr präsentiert. Rund zwanzig Nationalmannschaften machen dem Zentralschweizer Radsportanlass Nr. 1 ihre Aufwartung. Dabei sind zahlreiche Teams, die am GP Tell in jüngster Vergangenheit nicht mehr präsent waren.

Neben Portugal oder der Ukraine gehören auch die baltischen Staaten Lettland und Litauen zur Gruppe dieser Nationen. Erfreulicherweise machen nach längerer Abstinenz auch die besten U23-Fahrer aus den Radsporthochburgen Italien und Belgien dem GP Tell endlich wieder ihre Aufwartung.

Die bunte Mischung aus Aigle

Besonders gespannt sein darf man auf das Abschneiden einer gemischten Mannschaft unter Schirmherrschaft der UCI. Dieses Team setzt sich aus Fahrern mehrerer Nationen zusammen. Dabei handelt es sich ausnahmslos um Athleten aus Ländern, in welchem der Radsport bloss eine Randerscheinung ist oder verschiedenste Umstände in der Heimat einer kontinuierlichen Entwicklung dieser Spitzensportler nicht förderlich sind. Die Athleten wohnen und trainieren im Weltradsportzentrum im waadtländischen Aigle. Während der europäischen Saison bestreiten sie mehrere Rennen des internationalen sowie des schweizerischen Rennkalenders. Für diese bunt durchmischte Mannschaft werden am GP Tell voraussichtlich folgende Athleten am Start stehen:

Mario Contreras aus El Salvador
Chris Froome aus Kenia
Haijun Ma aus China
Dalivier Ospina aus Kolumbien
Sergiu Cioban aus Moldawien
Alexandr Pliushin aus Moldawien

Als Kapitän dürfte der Moldawier Pliushin gesetzt sein. Der letztjährige Neunte am GP Tell hat erst kürzlich einen Zweijahresvertrag als Profi - gültig ab 2008 - mit der französischen Protour-Equipe AG2R unterschrieben. Pliushin gewann 2007 unter Anderem die U23-Ausgabe der Flandern-Rundfahrt und wurde Mitte Juli als Vize-Europameister in der Einerverfolgung gekrönt. Auch die anderen gemeldeten Fahrer konnten bereits einige Achtungserfolge auf internationalem Parkett feiern. Anzumerken bleibt, dass mit Rafaa Chtioui aus Tunesien der wohl bekannteste Fahrer, der in Aigle ein Radsport-Stage absolviert, nicht auf der Meldeliste existiert. Er könnte aber kurzfristig noch nachgemeldet werden. Zur Erinnerung: Chtioui hatte 2004 als Junior - als erster Vertreter eines afrikanischen Landes - eine Medaille an einer Radsport-WM gewonnen.

Das österreichische Radsportjuwel aus Eritrea

Das Trikot der österreichischen Nationalmannschaft wird wahrscheinlich ein sehr interessanter Mann tragen. Es handelt sich um den 19 Jahre alten, Robel Tedros (siehe Foto, Quelle: Franz Velisek) aus der ehemals italienischen Kolonie, Eritrea. Aufgrund seiner religiösen Überzeugung und dem schwelenden Krieg mit dem Nachbarn Aethiopien musste der damals 16-jährige Tedros 2004 seine Heimat fluchtartig verlassen. Der junge Eritreer wurde zusammen mit seinem Bruder in ein Gefangenenlager gesteckt, von wo ihm die Flucht in den Sudan gelang. Unter widrigsten Umständen flüchtete er abermals und landete schliesslich in Wien, wo er um Asyl nachsuchte.
Tedros akklimatisierte sich schnell. Durch Zufall lernte er einen Athleten eines Wiener Veloklubs mit dem klingenden Namen "RC Schnecke" kennen und feierte alsbald einen kometenhaften Einstieg in der Radsportszene unseres Nachbarlandes. In der Saison 2006 gewann er die österreichische Jahresmeisterschaft der Junioren. Mit einer Ausnahmebewilligung durfte er letztes Jahr auch bereits erste Einsätze für die Juniorenlandesauswahl bestreiten. Sein Talent und seine grossen Fähigkeiten am Berg wie im Sprint blieben nicht unentdeckt. Für seine erste Saison als U23-Fahrer unterschrieb er für 2007 einen Vertrag mit der Wiener Continental Mannschaft Swiag Teka. Robel Tedros fühlt sich so wohl in seiner Heimat, dass er nun auch die österreichische Staatsbürgerschaft erworben hat. Er wird alles versuchen, Ende August in die Fussstapfen seines neuen Landsmanns und Vorjahressieger, Markus Eibegger zu treten. Sollte ihm dies nicht gelingen, ist ihm zumindest die Aufmerksamkeit der hiesigen Radsportfans und wohl auch der Medien gewiss.

Res Oppliger / 20.07.2007

 
 

 

 

 
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