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GP Tell 2007

Nino Schurter - Auf Frischis Spuren?

Medienmitteilung: 17.08.2007

Opp. Thomas Frischknecht („Frischi“) machte es 1996 vor. Nur einen Tag nach dem Gewinn der Silbermedaille an der Olympiade in Atlanta auf dem Mountainbike war Frischis Flexibilität gefragt. Weil einer der für das Strassenrennen nominierten Schweizer unpässlich war, trug Frischknecht die Schweizer Farben auch auf dem Velo mit dem krummen Lenker. Und wie! Mit ausserordentlichem Einsatz und einer riesigen Motivation ebnete er seinem Landsmann Pascal Richard den damaligen Weg zur Goldmedaille.

Elf Jahre später könnte sich Ähnliches abspielen. Der neue Star der Schweizer Bikerszene heisst Nino Schurter. Von Nationaltrainer Marcello Albasini wurde er völlig überraschend für den diesjährigen GP Tell nominiert. Tut er es seinem Bikerkameraden Frischknecht gleich und ebnet einem Landsmann den Weg zum ersten Triumph eines Schweizer seit zehn Jahren?

Interview mit Nino Schurter

Als absoluter Spezialist auf dem MTB können Sie an einem der renommiertesten Nachwuchsrennen Europas teilnehmen. Wie ist es dazu gekommen?
NS: Anfangs September findet im schottischen Fort William die Weltmeisterschaft im Cross Country der Kategorie U23 statt. Ich bin dort der Titelverteidiger. Zur Vorbereitung habe ich im August noch nach geeigneten Rennen Ausschau gehalten. Bei einer Trainingsfahrt zusammen mit meinen Bike-Kollegen Florian Vogel und Thomas Frischknecht sind wir auf den Grand Prix Tell zu sprechen gekommen. Mit dieser Rundfahrt kann ich mir sicher den idealen Schliff für die Verteidigung des WM-Titels holen. Ausserdem ist es eine neue und hoffentlich positive Erfahrung für mich. (Anm. der Redaktion: Thomas Frischknecht feierte am GP Tell 1995 zwei Etappensiege).

A propos neue Erfahrung: Über wieviel Erfahrung als Strassenfahrer verfügen Sie?
NS: Meine Erfahrungen auf der Strasse sind bescheiden, aber ich freue mich extrem auf diesen Challenge in der nächsten Woche. Im Frühjahr habe ich ein paar kleinere Rennen auf der Strasse als Training bestritten. Der GP Tell ist aber tatsächlich meine erste Rundfahrt.

Wie bereiten Sie sich auf die speziellen Anforderungen eines Strassenrennens vor, insbesondere auf das Fahren im Feld?
NS: Momentan absolviere ich ein vierwöchiges Höhentraining im Engadin, wo ich sehr viel auf dem Rennrad trainiere. Leider kann ich das Fahren im Feld nicht speziell trainieren. Ich werde mich aber hoffentlich auf der ersten Etappe im Peloton rasch zurecht finden.

Als "Fremdkörper" im Schweizer Team werden Sie bei dieser einmaligen Gelegenheit wohl keine Leaderrolle beanspruchen können. Mit welcher Aufgabe wird Sie U23-Nationaltrainer Marcello Albasini an diesem 5-tägigen Rennen betrauen?
NS: Ich weiss noch nicht, welche Aufgaben ich erledigen darf. Ich werde aber auf alle Fälle mein Bestes geben, damit das Schweizer Team erfolgreich sein wird.

Vor 3 Jahren ist Ihr MTB-Teamkollege Florian Vogel beim GP Tell ebenfalls gestartet. Er wurde beim Kurzprolog in Luzern hervorragender Zweiter, weil er seine technischen Fähigkeiten auf dem eckigen und engen Parcours voll ausspielen konnte. Was rechnen Sie sich für den Prolog in der Luzerner Altstadt aus?
NS: Auch ein solcher Prolog ist eine neue Erfahrung für mich. Deshalb weiss ich selbst nicht so genau, was ich von mir erwarten darf. Ich bin aber wie Florian ein explosiver „Starter“. Diese Qualität wird mir sicher auf der kurzen und verwinkelten Strecke entgegen kommen.

Am letzten Tag geht es auf der Etappe nach Arosa in Ihre Heimat Graubünden. Ist dies eine besondere Motivation für Sie?
NS: Auf diese Etappe freue ich mich sehr, weil die Route quasi an meiner Haustüre vorbeiführt. Wenn das keine Motivation ist.

Kommen wir zurück auf die MTB-Weltmeisterschaft. Was rechnen Sie sich für das WM-Rennen am 7.September in Schottland aus?
NS: Die Cross Country WM ist mein klarer Saisonhöhepunkt. Dass die Verteidigung meines Titels vor einem Jahr in Neuseeland nicht einfach wird, liegt auf der Hand. Das Rennen in Fort William hat aber auch sonst einen hohen Stellenwert. Es ist das erste Qualifikationsrennen für die Olympischen Spiele in Peking 2008.

Welches sind die Hauptkonkurrenten im Kampf um den Titel?
NS: Meine grössten Konkurrenten werden wohl Jakob Fugelsang aus Dänemark und der Tscheche Jaroslav Kuhlavy sein.

Ist die Teilnahme am GP Tell ein reines "Strohfeuer" oder wird man Sie zukünftig öfters auf dem Rennrad sehen?
NS: Wenn sich nochmals eine so attraktive Gelegenheit bietet, werde ich sicher wieder dabei sein.

Herzlichen Dank für das Interview. Toi, toi, toi für die Renne anstehenden Herausforderungen auf sportlicher Ebene!

Interview: Res Oppliger

Portrait Nino Schurter

Nino Schurter, geboren am 13. Mai 1986, wohnt im bündnerischen Tersnaus. Er durchläuft zur Zeit eine Sportlerlehre (50%) als Mediamatiker in Fehraltorf. Schurter darf auf Cross Country Pfaden getrost als Shooting Star der Schweizer MTB-Szene bezeichnet werden. Im zarten Alter von 21 Jahren gehören zahlreiche Welt- und Europameistertitel zu seinem eindrücklichen Palmares. Sein nächstes Ziel sind die Weltmeisterschaften anfangs September in Schottland.
Original Hi-Res Foto Nino Schurter

Palmares

Einzeltitel:

  • U23-Weltmeister 2006 in Rotorua (NZL)
  • Junioren-Weltmeister 2004 in Les Gets (FRA)
  • 3. U23-WM 2005 in Livigno (ITA)
  • 2. der Junioren-WM 2003 in Lugano
  • U23-Europameister 2007 in Cappadocia (TUR)
  • U23-Europameister 2006 in Alpago (ITA)
  • Junioren-Europameister 2004 in Walbrzych (POL)

Staffeltitel:

  • 2. Staffel-WM 2004 in Les Gets
  • 2. Staffel-EM 2005 in Kluisbergen (BEL)
  • Staffel-Europameister 2004 in Walbrzych
  • Staffel-Europameister 2003 in Graz

 
 

 

 
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