Italienischer Tag in Littau
DE. Die erste Etappe des GP Tell führte über 148.7 Kilometer mit Start und Ziel in Littau am Fusse des Pilatus. Nach einem animiert verlaufenen Rennen setzten sich drei Kilometer vor dem Ziel zwei Fahrer ab: Der Franzose Jérôme Coppel und der Italiener Manuele Boaro. Der knapp 20jährige Italiener setzte sich auf der Zielgeraden durch und übernahm damit auch die Gesamtführung. Animateur des Tages war mit Stefano Pirazzi ein anderer Italiener, welcher während rund 70 Kilometer alleine in Front lag. Aus Schweizer Sicht trat der Luzerner Mathias Frank positiv in Erscheinung und sicherte sich dank dem Punktegewinn auf dem Michaelskreuz die Führung in der Bergpreiswertung.
Um 12:45 wurden die 118 Rennfahrer in Littau auf die 1. Etappe des GP Tell 2007 geschickt. Zum Auftakt stand eine 17 Kilometer lange Einfahrrunde in der Region Littau auf dem Programm. Bereits auf den ersten Kilometern herrschte grosse Angriffslust im Felde. Die Fahrer schienen bei den ausgezeichneten Wetterbedingungen besonders motiviert und sorgten für eine fulminante Startphase. Nach der ersten Start-/Zieldurchfahrt in Littau beruhigte sich das Geschehen dann etwas in der Anfahrt zur Umrundung der Rigi.
Einzig der Italiener Stefano Pirazzi hatte keine Lust im Feld zu bummeln und fuhr alleine auf und davon. Innert kurzer Zeit vermochte der Italiener einen beträchtlichen Vorsprung herauszufahren. Zwar gab es immer wieder Attacken im Felde, doch waren diese stets nur von kurzer Dauer. Pirazzi dagegen lag klar vorne und sammelte Prämien und Punkte, sein Maximalvorsprung auf das Hauptfeld lag in der Region Schwyz knapp über 5 Minuten.
Wenig später am Vierwaldstättersee sorgte dann aber eine Tempoverschärfung im Feld dafür, dass Pirazzis Vorsprung im Nu wieder dahinschmolz. Offensichtlich hatte der seine Reserven aufgebraucht und so wurde er nach einer rund 70 Kilometer langen Soloflucht bei Weggis wieder eingeholt. Kurze Zeit später kam es zum grossen Zusammenschluss, welcher jedoch nicht lange Bestand hielt.
Grund für eine endgültige Aufsplittung des Feldes war die Steigung zum Michaelskreuz, ein Bergpreis zweiter Kategorie, welcher für grosse Abstände sorgte. Der Luzerner Matthias Frank sicherte sich den Bergpreis auf dem Michaelskreuz und ist somit Leader im Bergpreisklassement. Das Feld wurde in drei Teile aufgeteilt, wobei die knapp 50köpfige Spitzengruppe bis zum Ziel mehr als 4 Minuten Vorsprung herausfuhr. Die Steigung zum Michaelskreuz wurde auch dem gestrigen Prologsieger und Gesamtleader Casper Jorgensen zum Verhängnis. Der dänische Bahnspezialist vermochte sich nur im dritten Teilfeld zu behaupten und verlor damit bis ins Ziel über acht Minuten.
Drei Kilometer vor dem Ziel attackierten der Franzose Jérôme Coppel und der Italiener Manuele Boaro. Sie vermochten sich knapp vor dem Feld ins Ziel zu retten. Vor einer für einen Donnerstagnachmittag sehr eindrücklichen Zuschauerkulisse in Littau setzte sich der italienische Zeitfahrspezialist Manuele Boaro durch. Der aus der Region Bassano (Veneto) stammende Italiener feierte damit seinen 2. Saisonsieg, und den wohl wichtigsten Triumph in seiner jungen Karriere. Gleichzeitig übernahm er dank den gewonnenen Bonifikations-Sekunden die Gesamtführung. Den Spurt des ersten Verfolgerfeldes sicherte sich der Däne Michael Morkov und klassierte sich somit als dritter der Etappe.
Fotolegende: Manuele Boaro (ITA) freut sich über seinen Etappensieg in Littau
Text & Foto: Daniel Erismann
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