09.07.04 / Opp - Das U23-Mehretappenrennen GP
Tell, das auch dieses Jahr Weltcupstatus geniesst, führt
Ende August über 560 Kilometer und 6'800 Höhenmeter.
Auf den insgesamt sechs Teilstücken zwischen Luzern und Olten
stehen auch zwei Zeitfahren auf dem Programm. Eine sportliche
Vorentscheidung dürfte auf der Königsetappe zwischen
Roggliswil und Zweisimmen fallen. Dem Lokalmatadoren Florian Stalder
kommt die Ehre zu, dass seine Heimatgemeinde für ihn diese
Etappe ins Berner Oberland geholt hat. Neben den besten Schweizern
mit Schwab, Dietziker und Stalder dürften am diesjährigen
GP Tell vor allem der slowenischen Equipe die grössten Chancen
auf den Gesamtsieg zugerechnet werden.
Anlässlich der nationalen Rad-Strassenmeisterschaften in
Pfaffnau haben die Organisatoren des GP Tell die letzten Startplätze
an die leistungsstärksten Schweizer Markenteams vergeben.
Im Schweiz U23-Weltcuprennen, das vom 25. bis 29. August zur Austragung
gelangt, sind Fahrer aus einem Dutzend Nationen am Start. Die
Schweizer Athleten sind dabei mit ihrer Nationalmannschaft und
nicht weniger als 5 Markenteams besser vertreten als in den Vorjahren.
Es wird sich zeigen, ob die helvetische Elite die Weltspitze in
ihrer Breite zu beherrschen vermag. Zu den Kronfavoriten im Schweizer
Lager dürften neben dem frisch gekürten Schweizer Meister
Hubert Schwab der letztjährige Gesamtdritte Florian Stalder
gehören. Ganz sicher auch ein Wörtchen um den Gesamtsieg
mitreden will der beste Fahrer mit roten Pass im diesjährigen
U23-Weltcupklassement, der im Diensten des Veloclub Mendrisio
stehende Thurgauer Andreas Dietziker
Auch in diesem Jahr halten die Organisatoren an ihrem Konzept,
Start und Ziel der Etappen möglichst am gleichen Ort zu halten,
fest. Auf dem 560 Km langen Parcours, aufgeteilt auf insgesamt
6 Teilstücke, macht der Tour-Tross der Reihe nach Halt in
Luzern, Sempach, Zweisimmen, Safenwil und Olten. Einzig am dritten
Tag führt der Weg auf der Königsetappe nach traditionellem
Muster von Roggliswil nach Zweisimmen im Berner Oberland. Insbesondere
der anspruchsvolle Schlussteil mit den beiden coupierten Zusatzschlaufen
via Oeschseite und Saanenmöser wird die Spreu vom Weizen
trennen und für eine erste Zäsur im Gesamtklassement
sorgen. Zweisimmen hatte sich unmittelbar nach dem GP Tell 2003
für eine Etappenankunft beworben, weil man von den Auftritten
des im Oberländer Ferienort ansässigen Florian Stalder
dermassen begeistert war.
Auch der temporäre Leader der Tour de France und vormalige
GP Tell Teilnehmer (2000: 27. im Gesamtklassement) Fabian Cancellara
hätte seine helle Freude an der diesjährigen Streckenführung
gehabt. Am ersten Tag startet die Tour mit dem stimmungsvollen
Prolog über 1.2 Km in der abendlich beleuchteten Luzerner
Altstadt und am Schlusstag steht eine Prüfung über einen
flachen, 24 Km langen Parcours rund um Olten auf dem Menu. Die
Athleten mit ausgesprochenen Rollerqualitäten erhalten also
zwei Chancen zur Bewährung. Des Weiteren sieht die diesjährige
Streckenführung zwei coupierte Etappen rund um Sempach bzw.
Safenwil und ein Flachstück am Schlusstag in Olten vor. Hier
werden die Puncher und Sprinter im Feld zum Zuge kommen, um einen
Teilerfolg feiern zu können.
Trotz der Absage von arrivierten Radsportnationen wie Spanien,
Italien und Frankreich kann sich das internationale Teilnehmerfeld
am GP Tell auch in diesem Jahr wieder sehen lassen. Da noch nicht
alle Teams ihre Fahrer für den GP Tell nominiert haben, lässt
sich der Favoritenkreis für die diesjährige Tour nicht
abschliessend bestimmen. Neben den Schweizer Trümpfen Stalder,
Schwab und Dietziker muss vor allem mit der slowenischen Nationalmannschaft
gerechnet werden, welche ausserordentlich stark besetzt ist. Mit
Toma Nose, dem letztjährigen Tell-Gesamtzweiten, Jane
Brajkovic, dem Vierten der aktuellen UCI-Weltrangliste und dem
Vize-Europameister im Zeitfahren von 2003, Jure Zrimek sind
drei grosse Namen der internationalen U23-Szene in diesem Team
vertreten. Daneben dürften insbesondere Fahrer aus den beiden
russischen Teams, der niederländischen Landesvertretung oder
auch einer der hungrigen Australier ein Wörtchen um den Gesamtsieg
mitreden. Ein Erfolg notabene, der sich für den Gewinner
auch 2004 mit der Tell-Trophy und wohl vor allem mit einem lukrativen
Profivertrag auszahlen wird.
Teilnehmerfeld GP Tell 2004
Nationalteams (10)
Schweiz
Deutschland
Slowenien
Luxemburg
Dänemark
Niederlande
Kasachstan
Russland
Australien
USA
Ausländische Markenteams (4)
Jet Lag RO St. Petersburg (Russland)
TEAG Team Köstritzer (Deutschland)
Hofbräu Radler Stuttgart (Deutschland)
Pallmans Collstrop (Belgien)
Schweizer Markenteams (5)
Team Hadimec
GS Rufalex
GS Saeco Romer's Wetzikon
VC Mendrisio - PL Valli Casinò - Admiral
Team Mega-Bike / BH Cycles
Marschtabellen GP Tell 2004:
Prolog:
Luzern (Einzelzeitfahren) 1,2 km
Et. 1: Sempach
- Sempach 152 km
Et. 2:
Roggliswil - Zweisimmen 171.7 km
Et. 3: Safenwil
- Safenwil 134.8 km
Et. 4.1:
Olten - Olten (Einzelzeitfahren) 24.4 km
Et. 4.2:
Olten - Olten (Rundstrecke) 75 km
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